Goalball: Marburg verpasst bei der Vorrunde der Champions League Sensation

Marburg/ Berlin. Fast Finale und dann doch nur sechster Platz – für die SSG Blista Marburg war das Debüt bei der Vorrunde der Champions League, die vom 22. – 24.03 in Berlin stattfand, trotzdem ein voller Erfolg.

 

Underdog kämpft um Gruppensieg

 

Ihr Debüt bestritt die Mannschaft von Stefan Weil gegen den erfahrenen Champions-Ligist GC Perun aus Prag und dabei gelang den Marburgern ein Start nach Maß. Das Spiel gewannen sie nämlich souverän mit 12:2 vorzeitig. Im zweiten Spiel des Tages trafen die Mittelhessen auf die Gastgeber, die Füchse Berlin. Hier geriet die SSG früh in Rückstand, jedoch kämpfte sich der Rekordmeister durch eine spektakuläre Aufholjagd bis auf 10:11 zurück. In der letzten Minute verursachten die Marburger dann noch einen Longball-Penalty und somit lautete das Endergebnis 10:12 für Berlin.

Am Samstag hieß der dritte Gruppengegner Hammerby IF. Während die erste Halbzeit noch ausgeglichen verlief, konnten sich die Lahnstädter in der zweiten Halbzeit bis auf 9:4 absetzen. In den letzten drei Minuten wechselte das Trainerteam durch und der Gegner aus Stockholm konnte sich nochmal rankämpfen. Glücklicherweise konnte Marburg das dritte Gruppenspiel mit 10:8 noch für sich entscheiden.

Ungeschlagen wartete im letzten Gruppenspiel der dänische Meister Aarhus Goalball auf die Hessen. Zu Beginn erspielten sich die Marburger Spieler Nils Emig (25), Roman Qayumi (27) und Daniel Arendar (23) einen komfortablen Vorsprung von drei Toren. Nach und nach kamen die dänischen Nationalspieler besser ins Spiel, sodass sie zur Halbzeit mit 4:3 führten. In der zweiten Halbzeit blieb das Spiel bis zur letzten Minute spannend, wobei sich Marburg durch zwei spektakuläre Tore zum Schluss drei wichtige Punkte holen konnte – Endstand 8:7.

Somit schloss die SSG Blista Marburg die Vorrunde in der Gruppe A aufgrund der etwas schlechteren Tordifferenz auf Platz 2 hinter den Füchsen Berlin ab und qualifizierte sich für das Halbfinale. Gruppensieger Füchse Berlin war jedoch für das Finale in Berlin und auch für den Finalspieltag in Blankenberge (Belgien) qualifiziert.

 

Welche Abwehr ist stärker?

Daniel Arendar (ausgeliehen vom BSS Ilvesheim) verteidigt einen Ball - SEGL Mannschaft in Berlin - Foto Credit Drew Kaplan

Daniel Arendar (ausgeliehen vom BSS Ilvesheim) verteidigt einen Ball  – Foto Credit Drew Kaplan

Im Halbfinale angekommen, welches überkreuz gespielt wurde, mussten die SSG-Goalballer gegen den drittplatzierten der Gruppe B, den CSAVH Lyon antreten.

Bereits in den ersten Minuten wurde deutlich, dass beide Mannschaften durch die Defensive gewinnen würden. So gelang es der französischen Mannschaft die ersten Feldtore zu erzielen. Marburg hingegen konnte aus dem Spiel heraus in der ersten Halbzeit die gegnerische Abwehr nicht überwinden und kam nur durch verursachte Penalties ran. Zur Halbzeit hieß es daher 3:1 für Lyon. Bis Mitte der zweiten Halbzeit baute Lyon seine Führung auf 6:2 aus, doch mit zwei späten Toren machten die Bundesligisten die Partie nochmal spannend, aber es reichte letztendlich doch nicht für das Finale. Der Endspielstand lautet 4:6 für den CSAVH Lyon.

 

Im Platzierungsspiel um den fünften Platz bekamen Jan Wolf (25), Burak Elekci (24) sowie Kürsat Özdemir (29), die bisher nicht so viel Spielzeit hatten, die Chance, essentielle Erfahrung für ihre weiteren Laufbahnen zu sammeln. Das Spiel gegen Aarhus Goalball endete 0:10.

 

SSG-Cheftrainer Stefan Weil bewertet den Auftritt seiner Mannschaft bei der Champions League wie folgt:

 

„Wir sind hier wirklich stark und als Einheit aufgetreten. Insbesondere in der Defensive haben wir unser System gut umgesetzt und hier gegen teilweise sehr renommierte Gegner auf uns aufmerksam gemacht. Mit etwas mehr Glück hätten wir sogar die Final Stage in Blankenberge erreichen können, was angesichts der Konkurrenz sensationell gewesen wäre. So oder so bin ich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft!“

Die Medaillenplätze gingen an den GC Niksic (Platz 1), gefolgt von den Füchsen Berlin und dem Chemnitzer BC.