Fachschaft Sport und SSG starten gemeinsames „Goalball Inklusionsprojekt“
Marburg. Die paralympische Ballsportart Goalball ist bereits seit über 35 Jahren fester Bestandteil des Sportangebots der SSG Blista Marburg. In dieser Zeit konnten viele nationale- und internationale Medaillen errungen und bejubelt werden. Da die dynamische Mannschaftssportart auf nationaler Ebene inklusiv betrieben wird, können auch vollsehende Sportlerinnen und Sportler in Deutschland Goalball spielen.
Aus diesem Grund hat die Fachschaft Sport der Philipps-Universität Marburg gemeinsam mit der Goalball Mannschaft der SSG ein exklusives „Goalball Inklusionsprojekt“ ins Leben gerufen, bei dem ab November zwölf Sportstudentinnen und Sportstudenten die Möglichkeit erhalten, die beliebteste Ballsportart für sehbehinderte näher kennenzulernen.
„werden von dem Projekt nachhaltig profitieren“
Dabei werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Inklusionsprojekts in sechs Einheiten Hand in Hand mit den SSG-Athlet:Innen trainieren und zudem ist mit Bundestrainer Stefan Weil unter anderem ein erfahrener Trainer in der Halle. Auf diesem Wege können die marburger Sportstudentinnen und Sportstudenten gleich erste Kontakte zur Mannschaft knüpfen und zugleich die Grundlagen schnell von den Profis lernen. Überdies wird das Trainerteam bei den Übungen auch aufzeigen, mit welchen Materialien aus dem regulären Sportunterricht Goalball gespielt werden kann, sodass die Lehramtsstudentinnen und Lehramtsstudenten problemlos den Sport an Regelschulen inkludieren können.
Darüber hinaus ist für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts eine Führung durch das Carl-Strehl-Gymnasium (Blista) geplant. Bei dieser Gelegenheit können die Sportstudentinnen und Sportstudenten auch in den Sportunterricht der Blista reinschnuppern. Ihren Abschluss wird das Inklusionsprojekt dann im vereinsinternen „Inklusions-Cup“, der am 10. Dezember in der großen Sporthalle der CSS ausgetragen wird, finden. Dabei werden sehbehinderte und nichtsehbehinderte Spielerinnen und Spieler in gemischten Mannschaften erstmals gegeneinander antreten und um den Pokal kämpfen.
Bereits im Vorfeld des Inklusionsprojekts stattete die Fachschaft der Goalballmannschaft der SSG einen Besuch ab, bei dem neben dem Spielen von Goalball auch erste Kontakte miteinander geknüpft werden konnten.
Luise Meier, Mitglied der Fachschaft Sport, freut sich über das anstehende Inklusionsprojekt: “Ich bin sehr froh, dass wir zusammen mit der Goalballmannschaft der SSG dieses nachhaltige Projekt auf die Beine gestellt haben. Das Angebot, gemeinsam mit den erwachsenen Goalballerinnen und Goalballern zu trainieren und das Carl-Strehl-Gymnasium hautnah kennenzulernen wird unseren Studis bei ihrem späteren beruflichen Weg definitiv helfen. Im Übrigen ergänzt es die Zusatzqualifikation „Sport mit Sehgeschädigten“ hervorragend. Daher bin ich mir sicher, dass alle von der Erfahrung beim „Goalball Inklusionsprojekt“ profitieren werden“
Die ersten Trainingseinheiten werden am 01. Und 02. November mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern stattfinden. Im Anschluss sind für die kommenden Semester weitere Durchläufe geplant, sodass möglichst viele Studentinnen und Studenten an dem Inklusionsprojekt teilnehmen können.
Was ist Goalball?
Goalball wird auf einem volleyballgroßen Spielfeld (9x18m) gespielt. Die Tore erstrecken sich dabei über die gesamte Grundlinie und sind 1,30m hoch. Gespielt wird drei gegen drei mit einem 1.250g schweren Ball, in dessen Inneren sich Glöckchen zur akustischen Wahrnehmung befinden. Das eigene Tor wird mit der gesamten Körperlänge verteidigt und alle Spielerinnen und Spieler tragen während des Spiels ausnahmslos lichtundurchlässige Brillen. Die Orientierung kann nur dank guter Kommunikation und tastbaren Linien auf dem Boden erfolgen. Ferner erreicht der Ball Spitzengeschwindigkeiten von über 80 km/h.
Da ein Team pro Angriff maximal zehn Sekunden Zeit hat, entwickelt sich für Zuschauerinnen und Zuschauer sowie Spielerinnen und Spieler ein rasantes, dynamisches Spiel mit vielen hochklassigen Torchancen und teils spektakulären Paraden.
Bildquellen: Fachschaft Sport – Philipps-Universität Marburg