Goalball: Marburg gewinnt Silber beim Liga-Pokal

Beim Ligapokal 2017 gingen die Marburger als Titelverteidiger ins Rennen doch unter schlechten Vorzeichen. Stammkraft Tobias Vestweber konnte nach einer langen Verletzungspause noch nicht wirklich wieder trainieren. So war es für die Mannschaft von Stefan Weil und Sebastian Müller ein Turnier in Hamburg mit einigen Fragezeichen. Im ersten Spiel bekam man es mit dem Favoriten auf den Pokalsieg aus Chemnitz zu tun. Dort setzte es auch gleich eine 6:10-Niederlage. Doch im zweiten Spiel gegen Rostock konne man schnell eine deutliche Führung herausarbeiten und so auch dem Stammpersonal eine Pause bieten. Der Nachwuchs mit Nationalspielerin Pia Knaute machte seine Sachte gut und am Ende stand ein 19:15-Erfolg. Im dritten Vorrundenspiel ging es gegen Nürnberg. In der Liga unterlag man nach zwei Verletzungen in dieser Begegnung noch mit 8:9. Doch revangierte man sich glänzend. Mit 10:0-Spielabbruch in der ersten Halbzeit schlug man die Franken. Im letzten Gruppenspiel ging es dann um die Platzierung gegen Dresden. Man tat sich schwer jedoch konnte auch dieses Duell mit 6:4 gewonen werden.

Das Team v. l.: Tobias Vestweber, Sebastian Müller, Stefan Weil, Michael Feistle, Nils Emig, Jan Wolf, vorne Roman Qayumi und Pia Knaute

 

Am Sonntag ging es dann gegen Nürnberg um den Finaleinzug. Doch der gesamte Spieltag sollte an Dramatik nicht zu überbieten sein. Im Halbfinale hatte Marburg das Spiel in der Hand, konnte aber nie sich absetzen. Nach regulärer Spielzeit stand es dann 5:5 und das „Goalden Goal“ musste her. Nach wenigen Spielzügen verursachten die Nürnberger einen Strafwurf den Vize-Europameister Michael Feistle zum Einzug ins Finale verwandelte. Was dann in der Hamburger Halle folgte war Goalball auf allerhöchstem Nivea. Chemnitz und Marburg schenkten sich nichts, zeigten beide eine atemberaubende Abwehrleistung und tolle Offensivaktionen. Marburg ging mitte der zweiten Hälfte 1:0 in Fürhung, doch Chemnitz setzte schnell den Ausgleich. Doch auch dieses Spiel ging mit 1:1 in die Verlängerung. Chemnitz setzte den entscheidenden Wurf doch dieser war diskuabel. Nicht wenige der Zuschauer in der Halle hatten einen Strafwurf für Marburg gesehen, doch das Tor wurde gegeben und Chemnitz sicherte sich somit den Pokalsieg. Erfreulich aus Marburger Sicht war auch, dass Michael Feistle mit 30 Treffern Top-Torschütze des Pokals 2017 wurde.

Für den Trainer Stefan Weil war es das letzte Turnier nach vielen Jahren auf der Bank der Marburger.